Melbourne verabschiedet uns mit einem letzten heftigen Regenschauer, während wir uns in die Schlange fürs Check-in am Flughafen Melbourne einreihen. Doch - oh Schreck! Die Mitarbeiterin verweigert uns das Check-in, da wir kein weiteres Flugticket für unsere Ausreise aus Neuseeland vorweisen können. Was die Grenzkontrolle anders vorgibt, setzt die Airline strickter um als nötig. Zum Glück haben wir nach unserer Erfahrung in Zürich genug Zeit einberechnet. Nach dem ersten Ärger, buchen wir kurzerhand online einen rückerstattbaren Flug nach Sidney Ende Januar. Diesen werden wir nach unserer Einreise wieder stornieren - absurder geht's nicht. Aber was soll's. Nun klappt es und wegen eines heftigen Gewitters hat der Flug Verspätung: So reicht es sogar noch für ein kleines Znacht und ein Bier am Gate, um Jonas' Nerven zu beruhigen. Obwohl wir mitten in der Nacht in Auckland landen, sind wir hellwach. Die Grenzkontrolle ist in Neuseeland besonders streng bei der Einführung von Outdoor-Ausrüstung. Verständlicherweise, denn dank beispielsweise fehlenden Fruchtfliegen kann hier erstklassiges Obst wachsen und in die ganze Welt exportiert werden. Wir haben viel Zeit investiert, um unser Equipment zu säubern. Aber wer schon einmal ein Zelt geputzt hat, weiss aus Erfahrung, dass auch nach einer gründlichen Reinigung meist noch irgendwo etwas Dreck klebt. Nur sehen wir uns hier mit der folgenden Situation konfrontiert: Wenn der kleinste Dreck bei der Kontrolle aus dem Equipment rausfällt, kann es sein, dass sie das ganze Gepäck zurückbehalten für eine Desinfektion vor der Einfuhr. Entsprechend angespannt stehen wir vor dem Tisch, als die Beamtin unser Zelt darauf ausbreitet und den Reissverschluss des Innenzelts öffnet... Doch sie ist zufrieden. Und wir natürlich auch :)! Ziemlich müde verbringen wir die erste Nacht in einem Hotel neben dem Flughafen, bevor wir auf dem Hotelparkplatz unsere Velos wieder zusammenschrauben. Wir haben erneut Glück, denn der Müllwagen fährt in dem Moment vor in dem wir fertig sind mit unserem Gewerkel. Er nimmt die beiden riesigen Kartonschachteln mit - wir sagen Kia Ora und radeln los in die Stadt! Erneut haben wir eine klitzekleine Ferienwohnung für ein paar Tage gemietet. Wir nutzen viel Zeit fürs Planen und Organisieren unserer Reise in Neuseeland, lesen in unserem Reiseführer und buchen einen Bustransport Richtung Norden nach Kaitaia. Auckland kommt uns nach Melbourne ziemlich beschaulich vor. Wir spazieren durch die schönen Parks der Stadt, besuchen das fantastische Auckland Museum, geniessen einen wunderbaren Sonnentag auf Waiheke Island am Strand und schauen uns natürlich das Rugby WM-Finale der Frauen an. Dies in einer Bar, denn die Tickets sind ausverkauft. Die neuseeländische Frauenmannschaft "Black Ferns" spielt gegen die Erzfeindinnen aus England. Und die Neuseeländerinnen gewinnen in ihrem eigenen Stadion! Echt stark - die Engländerinnen wurden seit 30 Spielen nicht mehr besiegt. Das Feiern überlassen wir den Einheimischen, denn am nächsten Morgen gehts nun endlich zurück in die Natur. Früh am Morgen fahren wir mit dem Intercity-Bus in den Norden. Endlich 'raus aus der Grossstadt - wir können es kaum erwarten die Tour Aotearoa zu fahren. Am späten Nachmittag schwingen wir uns bei bestem Wetter auf die Räder und radeln bis zu einem wunderschön gelegenen Campingplatz bei Houhora. Langsam aber sicher kommen wir auch mit dem Kopf in Neuseeland an. Bambushaine knarzen im Wind, eine Familie spielt im Vorgarten Rugby. Die Palmen und Avocadostände am Wegrand sind auch nicht zu verachten ;). Unsere Neugier auf neue Abenteuer in diesem neuen Land wächst mit jedem Tritt in die Pedale.
2 Kommentare
K
27/11/2022 14:26:23
Cooli Ziitraffer-Ufnahm, do händ ehrs aber ganz schön zerleit gha
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Jonas
29/11/2022 07:52:32
Jo, sägs ned. Mer händ leider en zchlini Box gha für eis Velo und dem entsprächend dr Helen ehres Velo quasi müsse zerlegge! :-D
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