Die gut 700 Kilometer lange Autofahrt von Marla zum Uluru, auf Englisch auch Ayers Rock genannt, versuchen wir uns mit einem Krimi-Hörspiel (Die Chemie des Todes von Simon Beckett, ungekürzte Fassung) und einer Packung Marshmallows so gut es geht zu verkürzen. Auf dem Ayers Rock Resort Campground angekommen ist uns dann beiden ein bisschen schlecht vom vielen Zucker. Und wer nun der Mörder war, wissen wir auch noch nicht, da das Hörspiel so saulange dauert. Aber das ist ganz ok so, wir müssen ja schliesslich noch zurückfahren. Auf dem Campingplatz angekommen, werden wir von diesem so gehypten Ort Australiens ziemlich entäuscht. Sie haben uns auf dem "Overflow" Campground einquartiert, eine Wüstensandbrache neben einem lauten Dieselstromkraftwerk. Na, herrlich. Das Ayers Rock Resort ist leider die einzige Übernachtungsmöglichkeit hier in der Region, der Nationalpark ist nur tagsüber zugänglich. Wie wir es schon vermutet haben, ist alles sehr touristisch. Es macht uns traurig und nachdenklich, einerseits die vielen reichen Touristen (inklusive uns) und dann im Ressortzentrum arme Aborigines herumsitzen zu sehen. Ihren Vorfahren wurde dieses Land und der heilige Uluru mehr oder weniger einfach weggenommen. Auch wenn das Land inzwischen wieder zurückgegeben worden ist, geschah dies unter der Auflage, dass es an den Nationalparkverband zurückgeleast wurde. Das erwirtschaftete Geld wird reinvestiert in den Park, das meiste fliesst jedoch in Unterhalt und Logistik rund um das Ressort. Nach einer einigermassen erholsamen Nacht, in welcher Helen mit einer leichten Erkähltung zu kämpfen hat, bauen wir dann schliesslich unsere Fahrräder zusammen und können das erste Mal in die Pedale treten. Ein herrliches Gefühl, am frühen Morgen dem roten Riesen entgegenzufahren. Der Uluru ist von unserem Campingplatz circa 25 Kilometer entfernt und so können wir den Inselberg (es ist eben kein Monolit, wie viele denken) noch vor dem Mittag mit unseren Fahrrädern umrunden. Auf dem Rundweg gibt es immer wieder kurze Wanderwege zu Wasserlöchern oder zu kleinen Felsschluchten. Es gibt auch markierte Gebiete, in welchen aus Rücksicht gegenüber den Anangu-Aborigines nicht fotografiert werden darf. Dies wird nichtsdestotrotz von einigen Touristinnen und Touristen immer wieder offensichtlich ignoriert, was uns sprachlos macht. Ebenso wie die Segwaytouren, was für eine absurde Form der Fortbewegung ... Die kleine Warm Up-Runde zum Uluru ist trotzallem sehr schön und wir können uns an der Landschaft rund um den Nationalpark kaum satt sehen (siehe Galerie). Zum Sonnenuntergang wollen wir dann noch das eigentliche Spektakel, den sonnentrinkenden Berg vom Aussichtspunkt des Resorts bestaunen. Da es allerdings ein bisschen bewölkt ist, ist davon nicht viel zu sehen und so gibt es dann Pekingente süss-sauer anstatt einem trinkenden, roten Berg. Ps.: Wer weiss wie man elektrostatisch aufgeladenen Sand von einer Zeltblache entfernt ohne eine Bürste oder ähnliches zu besitzen? Tipps von Zeltprofis in den Kommentaren sind willkommen. Und nein, ausschütteln funktioniert eben nicht :D...
1 Kommentar
K
3/10/2022 20:55:47
Hammer Titel (-; Könnti guet au de neusti Album release sii
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